IRISH COFFEE

IRISH COFFEE

Selten findet man einen Irish Coffee auf unseren Cocktailkarten. Dabei scheint der Mix aus Kaffee, Whiskey, Zucker und Sahne wie füreinander bestimmt zu sein. Wer jemals die wärmende Kaffee-Whisky-Kombination durch eine wunderbar cremige Schicht von Sahne genießen konnte, der vergisst ihn nicht so schnell, diesen Irish Coffee Moment. Zeit diesen gemeinsam zu meistern. Entstanden ist der Irish Coffee als Zufallskreation und Seelenwärmer in den 1940er-Jahren. An einem stürmischen Wintertag im Jahr 1943 musste in Foynes ein Flug nach New York aufgrund der Wetterbedingungen umkehren. Um die Passagiere aufzuwärmen, wurde im Restaurant von Foynes ein Abendessen zubereitet. Der junge Koch Joe Sheridan aus Nordirland war an diesem Abend im Haus und wollte die durchnässten Gäste als Entschädigung für all die Aufregung mit einer irischen Spezialität verwöhnen. Er kochte einen dunklen, starken Kaffee und fügte eine Prise braunen Zucker und einen Schuss weichen, sanften irischen Whiskey hinzu, um die Lebensgeister der Passagiere zu wecken.

Das Ganze krönte er mit einer Haube aus Schlagsahne. Die Passagiere waren von diesem neuen Getränk überrascht und fragten sich, was es damit auf sich hatte. Schließlich fasste sich einer von ihnen ein Herz, ging auf den jungen Koch zu und fragte: „Ist das brasilianischer Kaffee?“ Worauf Joe Sheridan schlagfertig antwortete: „Nein, das ist Irish Coffee.“ Und so war das inzwischen weltberühmte Getränk geboren. Allerdings wurde der Cocktail erst 10 Jahre später unter dem Namen Irish Coffee international bekannt. Der Reise-Journalist Stanton Delaplane probierte einen Irish Coffee am Flughafen in Foynes und berichtete dem Inhaber Jack Koeppler des Cafés Buena Vista in San Francisco davon. Dieser reiste nach Irland und brachte das Rezept nach Amerika. Heute gehen an einem geschäftigen Tag an die 2.000 Irish Coffee im Buena Vista über  die Theke. Das Grundrezept ist denkbar einfach. Der perfekte Irish Coffee ist süß, aber nicht zu süß. Er ist heiß, aber nicht zu heiß, stark, aber nicht zu stark und die Sahne muss samtig sein. So wird er im Buena Vista Café in San Francisco zubereitet.

Rezept:

120 ml Filterkaffee
45 ml Irish Whiskey (Im Buena Vista wird Tullamore Dew verwendet)
2 Stück Würfelzucker
45 ml leicht geschlagene Sahne

Zubereitung:

Den Würfelzucker in ein Glas geben und mit heißem Kaffee auffüllen,
kurz verrühren, anschließend den Whiskey hinzufügen und mit leicht
angeschlagener Sahne toppen. 

Glas:

Hitzebeständiges Glas
Wenige, leicht verfügbare Zutaten sind das Hauptmerkmal eines Irish Coffee.
Sein Geheimnis liegt in den vielen Möglichkeiten mit den einzelnen
Komponenten zu spielen. Der Trick dabei ist die Balance

Schauen wir hinter den Tresen, dann findet sich dort meist eine Kaffeemaschine. Ein Americano, Filterkaffee oder ein vorbereiteter Cold Brew sind eine solide Basis. Jedes gute Rückbuffet hat mindestens zwei bis drei irische Whiskys zur Auswahl – der ist obligatorisch. Das Süßungsmittel sollte dem Kaffee und Whiskey angepasst werden. Vom einfachen Würfelzucker über Demerara bis hin zum Muscovado bestimmt hier der individuelle Geschmack. Eine Prise geriebene Muskatnuss rundet das klassische Erlebnis ab. Vanille, Tonkabohne oder grobes Meersalz bieten hier geschmackliche Variationen. Der Irish Coffee ermöglicht es, den perfekten Signature Drink für die eigene Bar zu erschaffen und so seinen Gästen ein unverwechselbares Genusserlebnis zu servieren.

Sommer Variante – Es geht auch kalt

Ein Irish Coffee schmeckt auch im Sommer. Inspiration kommt hier direkt aus Australien. Martin Hudak, ehemaliger Bartender der American Bar des Savoy Hotels in London und “World Champion of Coffee in Good Spirit 2017” verbindet seit vielen Jahren erfolgreich die Kaffee- und Spirituosengemeinde. 

„Der Irish Coffee ist der König der Kaffee-Cocktails! Er ist ein Symbol der Gastfreundschaft und schlägt eine Brücke zwischen der Welt des Kaffees und der Cocktails. In unserer Bar Maybe Sammy hier in Australien haben wir uns entschieden, ihn eher kalt als heiß zu servieren, um den lokalen Wetterbedingungen gerecht zu werden. Wir rösten unseren eigenen Kaffee und brühen ihn dann auf, um sicherzustellen, dass die Qualität stimmt!“, verrät Hudak, der mittlerweile kreativer Kopf der Bar Maybe Sammy in Sydney ist. 

 

Rezept:

25 ml Irish Whiskey
30 ml Honig-Zucker-Sirup
120 ml kalter Kaffee aus Costa Rica
50 ml Sahne 

Irish Whiskey, Süße und Kaffee in einem Glas vermengen, vorsichtig umrühren, abschließend die Sahne als Schicht mit einem Barlöffel darüber geben. Zur Herstellung des Honig-Zucker-
Sirups je gleiche Teile an Honig, braunem Zucker und Wasser auflösen.